Pflegen belastet
Die Universität Witten/Herdecke hat in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen und den Pflegekassen die ersten Ergebnisse einer mehrstufigen Studie veröffentlicht. Es wurden 1429 pflegende Angehörige zu ihrer Situation befragt.
Zwei Drittel der pflegenden Angehörigen sahen sich einer hohen Gesamtbelastung durch die Angehörigenpflege ausgesetzt. Davon litt etwa die Hälfte unter körperlicher Belastung und 70 Prozent dieser Gruppe sah sich einer starken bis sehr starken emotionalen Belastung ausgesetzt.
Die Wünsche der pflegenden Angehörigen sind deshalb mehr als verständlich: mehr Unterstützung in der Pflege und mehr Unterstützung bei der Wahrung des eigenen Wohlbefindens. Dazu gehörten laut dieser Studie eine bessere Information und Beratung bezüglich der eigenen Gesundheit, aber auch Hilfe bei der Vereinbarkeit von Beruf und Pflege, finanzielle Absicherung, Informationsaustausch mit anderen pflegenden Angehörigen und die Möglichkeit einer Auszeit aus der Pflege.
Bemerkenswert war dabei, dass ein Teil der Befragten keine Kenntnisse über das vorhandene Informations- und Beratungsangebot hatte. Im Besonderen waren diese Angebote bezüglich der eigenen Bedürfnisse kaum bekannt.
In einem weiteren Schritt werden die Wissenschaftler*innen nun die Befragten bezüglich ihrer Bedürfnisse clustern, um damit über passende und bedarfsgerechte Unterstützungsmöglichkeiten nachzudenken. Die Ergebnisse dazu sollen Mitte Dezember erscheinen. Wir werden darüber berichten.