PDF die hospiz zeitschrift – Ausgabe 65

Schwerpunktthemen:
Die CHARTA - Die europäische und internationale Dimension

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Erscheinungsdatum: 23.09.2015
 

Beschreibung

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die hospiz zeitschrift Ausgabe Nr. 65 (03/2015)

Hospiz – globale demokratische Bewegung für das Gute

Die Unterzeichnung der Budapest Commitments 2007 auf der EAPC-Tagung gab den verbindlichen Anstoß für die Erarbeitung der Charta zur Betreuung schwer kranker und sterbender Menschen in Deutschland. Die Ergebnisse entstanden in kleinteiligen Arbeitsschritten und sind eine Kulturleistung des schöpferischen Geistes der Vertreter des Runden Tisches unter Steuerung von DHPV, DGP und BÄK. Die vorliegende Ausgabe der Zeitschrift widmet sich dem letzten Leitsatz der Charta („die europäische und internationale Dimension“)und schließt damit den Kreis zur internationalen Budapester Verpflichtung.

Es geht um den weltweiten Informationsaustausch, dem Lernen voneinander und die Unterstützung derer, die unserer Hilfe bedürfen.
Die vorliegenden Beiträge werfen einige Schlaglichter auf internationale Erfahrungen, Einschätzungen und Sichtweisen als In- und Ausländer. Wie könnte eine immer noch fehlende nationale und globale Leitkultur aussehen, um allen Menschen Sicherheit und Letztverlässlichkeit zu sichern.

Seit einigen Jahren wird von Andreas Heller (Wien) die große Bedeutung des 2002 verstorbenen US-amerikanischen Sozialwissenschaftlers und Kritikers der Gesundheitssysteme Ivan Illich gewürdigt, da dieser begründet argumentierte, für das Gute aller Menschen zu wirken und nicht für abstrakte Wertebegriffe. Ivan Illich durfte ich in seinen Bremer Lebensjahren begleiten und er- lebte eine hochsensible, weltläufige und polyglotte Persönlichkeit, die mich an Brecht und Nietzsche denken ließ im Habitus und in der Diktion. Wer heute von gutem Leben und Sterben spricht, kann sich auf Illich beziehen. Bereits in den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts ging es ihm um das Gute für die Menschen und um die Philosophie der Gratisgabe. Er trat provokativ für eine Sorgekultur ein, wie sie Andreas Heller einfordert und sich auf Illich bezieht. Die internationale Vernetzung vermittelt uns, dass es bereits Regionen gibt, in denen Sorgekultur und Fürsorge für jeden Bürger zu Public Health gehören und der Facharzt für Palliativmedizin – wie seit 28 Jahren in UK erfolgreich existent – auch im übrigen Europa als kompetenter Berater zeitgemäß und überfällig angesehen wird.

United we make a difference.