Digitalisierung in der Palliativversorgung:
Das Projekt „PALLADiUM“ entwickelt innovative App-Unterstützung

Im interdisziplinären Forschungsprojekt „PALLADiUM“ wurde untersucht, wie digitale Technologien die Zusammenarbeit in der Palliativversorgung, insbesondere auf Palliativstationen verbessern können. Ziel war es, eine App zu entwickeln, die das multiprofessionelle Team auf Palliativstationen bei Kommunikation, Informationsaustausch und Zusammenarbeit unterstützt – ohne dabei die Menschzentrierung zu verlieren.

Wofür kann die App eingesetzt werden?

Die App dient vor allem dazu, die Team-Kommunikation effizienter und transparenter zu gestalten. Erhält das Team bislang lange, eher unübersichtliche Listen aus dem IT System der Klinik mit Symptomkontrollberichten, so visualisiert die APP des Forschungsprojekts aktuelle Problembereiche der Patienten durch einfache, übersichtliche Darstellungen wie Wortwolken, so dass Mitarbeitende innerhalb weniger Sekunden einen klaren Überblick über den Zustand eines Patienten erhalten. Die App ist eine Schnittstelle, die das Krankenhausinformationssystem ergänzt, und ermöglicht es, relevante Informationen schnell und verständlich aufzubereiten, zu teilen und in der Teamarbeit direkt am Patientenort zu nutzen.

In Liebe und Schönheit

19,80 

inkl. MwSt.
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ISBN 978-3-94652-769-5

Welche Vorteile ergeben sich durch den Einsatz?

Durch die App verbessert sich die Zusammenarbeit im Team deutlich: Informationen werden in einer verständlichen Form aufbereitet, was zu einer besseren gemeinsamen Entscheidungsfindung beiträgt. Sie unterstützt den Austausch zwischen verschiedenen Berufsgruppen, reduziert Informationsverluste, fördert die Reflexion über die Kommunikation und hilft, den individuellen Bedarf von Patienten genauer zu erfassen. Zusätzlich ermöglicht die App eine direkte Benachrichtigung bei neuen Einträgen, was die Reaktionszeiten verkürzt und die Abläufe effizienter macht.

Herausforderungen des Projekts

Eine zentrale Herausforderung des Projekts „PALLADiUM“ war die menschliche Seite der Digitalisierung. Während einige Teammitglieder technikaffin waren und die Vorteile der App begrüßten, gab es auch eine ebenso große Gruppe, die skeptisch war und fragte, warum man digitale Unterstützung brauche. Zudem bestand die Sorge, dass die Dokumentationszeit durch die App eher zunehmen könnte, was den Arbeitsalltag zusätzlich belasten würde.

Ein wichtiger Punkt war die Gestaltung der Nutzeroberfläche: Es galt, eine einfache, übersichtliche Bedienung für alle Teammitglieder zu entwickeln. Dieser Prozess erforderte viele Schritte, um die Benutzerfreundlichkeit zu optimieren. Und dann der Datenschutz. Um die App mit realistischen Daten zu füttern, mussten echte Patientendaten aus dem Krankenhausinformationssystem extrahiert werden. Das war nur unter hohen Auflagen und mit strenger Anonymisierung möglich.

Für den dauerhaften Einsatz müsste die App direkt an das Krankenhausinformationssystem angebunden werden — eine technische Herausforderung, die im Forschungsprojekt nicht vollständig umgesetzt wurde.

Aktueller Stand und nächste Schritte 

Das Projekt hat gezeigt, dass eine digital unterstützte Zusammenarbeit in der Palliativmedizin nicht nur machbar, sondern auch sehr wirkungsvoll ist. Der entwickelte Prototyp wurde bereits in einem Palliativteam evaluiert, die positiven Rückmeldungen bestärken den Wunsch nach einer weiterführenden Entwicklung. Das Team arbeitet jetzt an der Professionalisierung und technischen Integration, um die App künftig in den klinischen Alltag zu überführen.

In Zukunft soll die App auch in anderen Bereichen wie Notfallmedizin oder Intensivstationen skalierbar sein. Die Forscherinnen und Forscher setzen sich dafür ein, die Erkenntnisse in die Praxis zu transferieren, um die Versorgung von Patientinnen und Patienten am Lebensende noch besser zu gestalten.

Fazit

„PALLADiUM“ zeigt, wie Digitalisierung in sensiblen Gesundheitsbereichen die Zusammenarbeit qualitativ verbessern kann. Durch den gezielten Einsatz einer innovativen App können Teams effizienter, transparenter und menschzentrierter arbeiten – zum Wohl der schwerstkranken Menschen in ihrer letzten Lebensphase.

Zum Weiterlesen

Interview mit den Projektverantwortlichen des Palladium Projekts: https://shorturl.at/o4bWd

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