Sterbefasten

Sterbefasten ist in aller Munde. Einer aktuellen Studie zufolge herrscht hier ein großes Informationsdefizit. Viele Menschen betrachten Sterbefasten als eine natürliche Todesursache – eine Fehleinschätzung. „Auch der freiwillige Verzicht auf Nahrung und Flüssigkeit ist eine Form des Suizids. Die medizinische Unterstützung des Sterbefastens entspricht in vielen Fällen der Suizidhilfe“, sagt Ralf Jox, Privatdozent am Institut für Ethik, Geschichte und Theorie der Medizin der Universität München. In einem Beitrag in der renommierten Fachzeitschrift BMC Medicine weisen die Autoren um den Münchener Medizinethiker Ralf Jox, dem Palliativmediziner Gian Domenico Borasio und einem Medizinrechtler der Universität York auf Grundlage einiger Fallbeispiele darauf hin, dass viele PatientInnen das Sterbefasten nicht ohne ärztliche Hilfe realisieren könnten – ärztliche Hilfestellung aber unter die in Deutschland verbotene Suizidhilfe falle oder fallen könnte. Nach Ansicht der Autoren muss hier der Gesetzgeber Klarheit schaffen.