Eine Forschergruppe des Cicely Saunders Institute für Palliativmedizin, Politik und Rehabilitation in London hat für England und Wales hochgerechnet, wie viele Menschen im Jahr 2040 voraussichtlich einen palliativen und hospizlichen Bedarf haben werden.

Die Ergebnisse sind nicht direkt auf unser Land anwendbar, aber demografisch befinden wir uns in einer ähnlichen Lage. Unsere Gesellschaft altert, die Babyboomer gehen oder sind bereits schon in den Ruhestand gegangen – ein Problem für viele westlich orientierte Länder in Europa und in der Welt. Wir verspüren bereits den deutlichen Fachkräftemangel, dieser wirkt sich auch stark in der (Alten-)Pflege aus. Die Untersuchung des Forscherteams geht nun davon aus, das im Jahr 2040, im Gegensatz zu heute, 25 Prozent mehr Menschen pro Jahr sterben. Zwar soll laut Statistischem Bundesamt von 2020 bis zum Jahr 2040 die durchschnittliche Lebenserwartung beim Männern um fast zwei Jahre, bei Frauen um neun Monate steigen, doch bereits heute übersteigt die Sterbe- die Geburtenrate.

Das Londoner Forschungsteam geht zudem von einem stark ansteigenden Bedarf an palliativer Versorgung aus. Sie prognostizieren einen Anstieg von bis zu 42,4 Prozent. Zurückzuführen sei dies auf krankheitsspezifische Prognosen. Haupttreiber des erhöhten Bedarfs sei der starke Anstieg der Krebs- und Demenzerkrankungen.

Der Rat der Expert*innen: Unsere Gesundheitssysteme müssen sich diesem Bedarf anpassen. Das ist leichter gesagt als getan. Wie oben erwähnt, der Fachkräftemangel besteht bereits heute. Das betrifft das gesamte Gesundheitswesen. Die publikumswirksamen Reisen unser Politiker*innen in ferne Länder, um dort Pflegepersonal anzuwerben, können da nur als Augenwischerei bezeichnet werden. Hier sind neue Ideen und Konzepte gefragt.

Weiter Infos finden Sie unter: Wie viele Menschen werden im Jahr 2040 auf Palliativpflege angewiesen sein? Vergangene Trends, Zukunftsprognosen und Implikationen für Dienstleistungen – PubMed (nih.gov)

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