Sterben im Krankenhaus

Der Großteil der 90jähren stirbt noch immer im Krankenhaus

 

Die Wissenschaftlerin Angela Carollo analysierte in einer Studie die Entwicklung der Krankenhaussterblichkeit in Dänemark zwischen 1980 und 2014 und stieß dabei auf nicht erwartete Erkenntnisse. Insgesamt hat sich der Anteile derer, die im Krankhaus sterben, verringert. Ein positives Ergebnis, da davon ausgegangen werden kann, dass die Patienten ihren Abschied auf die ganz eigene gewählte Art und Weise nehmen konnten. Viele Menschen sterben bevorzugt innerhalb der eigenen vier Wände oder einem ihnen vertrauten Hospiz.

Im Jahr 1980 starben noch immer 56 Prozent aller Männer in Krankenhäusern. Dieser Anteil verringerte sich bis zum Jahr 2014 auf 44 Prozent. Bei Frauen sank der Anteil im vorliegenden Zeitraum von 49 Prozent auf 39 Prozent. Betroffen sind von diesem Rückgang zum Großteil die 50- 59 Jährigen, aber auch die Zahlen für 60-79 Jährige haben sich verbessert.

Überraschenderweise entwickeln sich alle Zahlen rückläufig – ausgenommen der Personengruppen über 80 Jahre. 80-89 Jährige sterben auch heute noch zu 40 Prozent in einem Krankenhaus. Damit stagniert der Wert bereits seit dem Jahr 1980. Der Wert der Sterbenden in Kliniken, die über 90 Jahre alt sind – stieg in den letzten Jahren um 23 Prozent!

Das ist erschreckend und Angela Carollo warnt: „Sie sind nicht nur die gebrechlichste, sondern in vielen Ländern auch die am schnellsten wachsende Bevölkerungsgruppe“. Jeder Mensch sollte das Recht auf einen würdenvollen und selbst entschiedenen Abschied haben.